Reisebericht no. 7: Erlangen – Von Wegen Lisbeth

Reisebericht no. 7: Erlangen 20.02.2015

Nach ein paar Fischfilets in Dill-Sahne-Sauce aus dem Frischepack zum Frühstück in Begleitung einer französischen Bulldogge verschluckt Kirby Link und Pikachu schockiert Donky Kong. Unser Abstecher ins Simmental wird uns zum Verhängnis: Zwei einsame Zivilpolizisten begrüßen uns keine 5 Kilometer hinter des Freistaat Bayerns Grenze und wollen sich dringend mit uns unterhalten. Sie suchen offensichtlich nach Zuneigung, aber leider auch nach Sprengstoff, Waffen und Pfefferminztee. Wir erwidern ihren stummen Schrei nach Liebe und öffnen höflich unsere Rucksäcke. Gefunden wurden:
3 Kilo Müll in Matzes Manteltaschen,
Ingwertee,
Schwarzer Tee,
Kräutertee,
Zitronentee,
Apfel-Orangen-Zimt-Tee,
Ein verschollen geglaubtes, nasses Handtuch und
Noch mehr Ingwertee

Die beiden Polizisten machen ein Gesicht, als hätten sie gerade 8 Centershocks im Mund (Also die guten, grünen Centershocks, die man früher für 5 Pfennig am Kiosk kaufen konnte, nicht die verweichlichte Kaugummiversion von heute). Wir bedauern sie sehr. Das muss sich ungefähr so anfühlen wie wenn man damals auf dem Rummel 3 Stunden vor dem Gerät mit dem Greifarm und den Kuscheltieren stand, wo das Kuscheltier immer im allerletzten Moment noch entwischt ist und man niemals das verdammte Glumanda bekommen hat. Wir schauen die Polizisten mitleidig an, setzen Muttis „Hab-ich-dir-doch-gleich-gesagt-Blick“ auf und fahren zufrieden weiter nach Erlangen. Doz schaut verträumt aus dem Fenster und nippt entspannt an einem Pfefferminztee.

Wir kommen trotz der Unterbrechung einigermaßen pünktlich an und feiern die Beschallungstechnik. Da Robert auf der Bühne die größten Strecken zurücklegen muss, hat er sich diesmal was ganz raffiniertes überlegt und zieht seine neuen Joggingschuhe an. Das Konzert kann beginnen. Es macht verdammt viel Spaß, alles läuft gut, Matze leistet sich lediglich einen mittelschweren Fauxpas als er behauptet, Erlangen liege in Bayern.
1100 Franken starren entsetzt auf die Bühne. Franken. Müsste man ja eigentlich kennen. Age of Empires und so. Gute Burgenbauer.

Julian und Kuske spielen mit Malte im Backstage 2DPixelFußball Soccer Physics. Nur zu empfehlen! Alles normal, wir verputzen eine Menge Original der Aktienbrauerei und fahren zu unseren Couchsurfing-Hosts Julie und Magnus. Malte traut sich noch aus dem Hotel und wir ziehen trinkend durch Erlangen. Wobei es hier eine Sperrstunde gibt. Das bedeutet, dass die Kneipen vorzeitig schließen. Also die Gäste rausbitten und zumachen. Verrückt!

Außerdem haben wir gelernt, dass sich für das Zurückgehen in der Zeit nicht nur Hermine Granger, sondern zum Beispiel auch Elfmeterschützen, kosmetische Chirurgen, Roulettespieler und Möbelrestauratoren interessieren. Einleuchtend. À propos Leuchten, danke an Jens vom Licht fürs Licht in Potsdam und Dresden.

Nun machen wir uns geschwind auf den Weg nach München.

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