Fulda – Von Wegen Lisbeth

Fulda 06.03.2015

Vier Tage zuhause in Berlin waren äußerst hilfreich, um sich die Wunden zu lecken und die auf Tour verloren gegangenen Sachen neu zu beschaffen. Handys, T-Shirts, Realitätsbezug, Bodenhaftung, yayo…
Freitag geht’s zurück auf die Autobahn. In Fulda treffen wir das Kantereit-Rudel, die uns offenbar so doll vermisst haben, dass sie sich aus Langeweile in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die kompletten Unterarme volltatowiert haben. Sieht richtig gut aus.
Das Konzert ist ultra-nice, Fulda kann einiges. Es folgen ein paar epische Kickerschlachten, dann machen wir uns auf den Weg in den Löwen, den angesagtesten Underground-Laden westlich des Äquators, die heiligen Hallen des Rave, das Techno-Mekka.
Gwen Stefani, Tequila und Severin ist dann tatsächlich eine Mischung, zu der wir nur schwer nein sagen können, die Nacht verläuft sehr amüsant. Am Auto wird Julian von einem mächtigen Dorfgangster angepöbelt. Vermutlich aus Neid auf Julians neue Schuhe. Um ihn zu besänftigen tritt Julian damit erstmal in Hundekacke. Klappt leider nicht. Also droht er ihm, die Ohren lang zu ziehen, und siehe da, auf einmal ist der Lappen schneller weg, als wenn man besoffen mit 100km/h durch die Fußgängerzone fährt.

Wir fahren zu unserer Schlafgelegenheit und halten uns für relativ betrunken, stellen dann jedoch mit Erstaunen fest, dass wir nicht mal halb so blau sind wie das Blut von Roberts Übernachtungs-Connection:
Wir schlafen in einem gottverdammten Schloss! Oder eher in einer riesigen Burg. Gebaut im 13.Jhd.
Wir betreten den mittelalterlichen Hof in der mondlichtdurchfluteten Annahme, dass uns nun nichts mehr schocken könne, als ein gigantischer Pfau, versteckt in der peitschenden Weide, einen Birdcall fabriziert, der sich gewaschen hat. Julian hält ihn fälschlicherweise für einen Hippogreif und verbeugt sich ehrfürchtig. Wir antworten dem Vogel aufgeregt mit einer Vielzahl an Birdcall-Variationen. M-Beezy wäre stolz auf uns. Wir betreten unser königliches Schlafgemach und schlafen sofort ein. Kuske murmelt im Schlaf: „Der Bergfried ist komplett…“ und plant den nächsten Feudalzeit-Rush.
Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass wir nicht geträumt haben. Der großartige Erwin bestätigt unsere Vermutung. Wir haben tatsächlich in einer Räuberburg übernachtet.
Niiice! Ab nach Aachen.

Gedicht des Tages:
Ich schlaf mit drei Hoes in einer Burg aus dem Mittelalter/
Du willst mich battlen, doch hast keine rhetorischen Mittel Alter!

eisenbach