#2 & #1 – Von Wegen Lisbeth

#2 & #1 23.-24.08.2015

Noch einmal schlafen! Beste! In den letzten zwei Wochen haben wir vermutlich öfter Bandprobe gemacht, als im gesamten Jahr 2004.
Und das muss schon was heißen. Wobei, eigentlich bestanden unsere Bandproben damals eher darin, lässig Shisha zu rauchen und Mutti heimlich Kippen zu klauen. Muss ja schließlich auch geprobt werden.
Zusätzlich zum Üben musste auch noch diverser shit organisiert werden, damit die Tour richtig nice wird: das paper wegräumen, die chains in den chainroom bringen…es gab einiges zu tun im Hause Lisbeth. Wir hängen krasser aufeinander rum als Timon und Pumba. Das geht so weit, dass wir schon völlig verwirrt sind, wenn wir mal andere Gesichter sehen. Gestern beim Späti kurz drüber nachgedacht dem Verkäufer zu sagen, dass er den falschen Text singt und er schon wieder den neuen C-part vergessen hat. Wie unaufmerksam von ihm.

Dinge, die uns sonst gerade so beschäftigen:
1. Wir haben ne neue Pizzeria direkt vor dem Bandraum
2. siehe 1.
3. Javier Hernandez

Wer ist Javier Hernandez? Henandez war unser Steuermann, aus hielt er, bis er das Ufer gewann. Oder so ähnlich. Es folgt ein kurzer Exkurs über den schönsten Mann Amerikas:

Javier ist Tontechniker. Javier kommt mit auf Tour. Javier ist nice.

Für uns ist das ein riesen Luxus. Wie jede kleine Band kann man sich am Anfang natürlich keinen eigenen Tonmann leisten, was zur Folge hat, dass man sich mit dem örtlichen Haustechniker Jörg (wahlweise ersetzbar durch: Stefan, Uwe, Klaus) beim Eintreffen in der jeweiligen Location arrangieren muss. Das läuft meistens ungefähr so ab:
Band (latent aufgedreht): „Hallo Jörg, wir sind Von Wegen Lisbeth“
Jörg (fast so gelangweilt als würde er gerade Billiard gucken, nuschelt): „Aha, ich bin Jörg“
Band: „Wir machen Musik, so mit Gitarren und so, aber auch Synthies und Glockenspiel und Rasseln und Effekten. Und mit so Psytrance-Free-Psychodelic-Hardcore-Jazz Elementen. Weißte? Also am besten schon rockig, aber auch nicht so übertrieben, und an der einen Stelle macht Doz so n lauten Sound, da wär’s cool wenn es nicht zu krass wird. Ok?“
Jörg: „Aha, ich bin Jörg“

Das hat zur Folge, dass wir auf jedem Konzert anders klingen. Den einen Abend haben wir eher so den „Britney-Spears-Sound“, dann auch mal den original „Taktloss-Sound“ von der ersten Kassette. Mit allem, was dazwischen liegt, sind wir dann eigentlich schon recht zufrieden. Ein Kind von Britney und Taktloss …wie nice. (Sie steht im Negligé auf dem Balkon mit dem Säugling auf dem Arm, starrt suchenden Blicks in die Ferne, wartend auf ihren Mann, den letzten tighten Battle-MC, der ihr versprach vom nächsten Wack-MC Mord frisches Fleisch für die Familie mitzubringen. Nervös drückt sie die Zigarette in der Fortanelle ihres Kindes aus und schleicht zurück in die Wohnung…) Der gesamte Roman bald erhältlich auf www.vonwegenlisbeth.de

Dadurch, dass wir jetzt einen eigenen Tontechniker dabei haben, bleibt uns dieses Britney-Taktloss-Spiel erspart und wir haben auf jedem Konzert den freshen Javier-Sound. Dass Javier so freshen Sound macht, könnte an seiner immensen Erfahrung liegen. Er ist nämlich schon 39. Könnte also locker einer unserer Väter sein. Wenn man länger drüber nachdenkt, ist es sogar ziemlich wahrscheinlich, dass dies der Fall ist. Er kann sich über die gleiche Scheiße genauso köstlich amüsieren wie wir. Das ist sehr verdächtig. Werden demnächst mal einen Vaterschaftstest machen.
Wir feiern den Boy hart und beenden die heutige Geschichte mit Javiers Lieblingsworten:
„Mamasita, Uiuiuiiiii!“

ps: Morgen gehts los!!
pps: Das wird Sick!!

javier1