Noch 15 Tage! Wir machen das wie bei „Der Hobbit“ und dehnen den Stoff, der eigentlich maximal für eine Seite reicht, einfach auf mehrere Teile aus. Stretch-leggins-style. Voila, Teil 2 des letzten Wochenendes:
Was bisher geschah: Wir benehmen uns auf dem wunderschönen Skandaløs-Festival sehr höflich, sind brav, gehen alle superfrüh ins Bett und sind am nächsten Morgen putzfrisch und munter für eine 8-stündige Autofahrt nach Jena. Entdeckung des Tages: Wenn man sein linkes Bein um 34° anwinkelt, den rechten Arm schräg nach hinten dreht und dann den Kopf etwas zur Seite neigt, ist es auf dem Boden unter der hintersten Sitzbank richtig gemütlich. 8 Stunden Autofahren können sich ganz schön hinziehen. Vor allem, wenn sich nichts bewegt. Auf der A7 kurz hinter Soltau ist ein größerer Stau als im Hodensack von Papst Franziskus. Wir werden etwas nervös. Wenn wir zu spät kommen und den Soundcheck verpassen, klingt unsere Musik ungefähr wie „The Funky Monkeys“ mit ihrem Hit „I believe in you“ damals bei Rock in der Aula in der 7. Klasse. Ganz nice eigentlich.
Wir schaffen es irgendwie einigermaßen pünktlich nach Jena und sind ziemlich geflasht. Wir spielen als Support von unseren Sandkastenfreunden AnnenMayKantereit, haben uns deshalb schon einigermaßen darauf eingestellt, dass es ziemlich groß werden könnte, aber mit sowas hatten wir dann doch nicht gerechnet. Amphi-Theater, 3000 Leute, quasi eine Mini-Wuhlheide. Heftig, wir freuen uns. Um es mit Felix Antoine Blume zu sagen: „Jungs, wat is denn los bei euch?“
Wir begrüßen die Boys herzlich während unseres Highspeed-Soundchecks, spielen ein sexy, kurzes, knappes, eng anliegendes Sommer-Set und laben uns schließlich dekadent am unfassbar leckeren Catering. Kugelrund verdauen wir 76kg Fleisch zum Sound von AMK und freuen uns besonders über ihren wiederentdeckten Klassiker „Mir wär lieber n Wein“. Später am Abend spüren wir langsam das ehrenlose Wochenende in den Knochen, könnten alle auf der Stelle pennen. Dumm nur, dass wir noch 3 Stunden nach Berlin fahren müssen. Rockstar-life. Robert und Julian legen ihre liebste Psy-Trance-Forest-Scheibe auf (einschlafen unmöglich) und fahren die Karre tatsächlich irgendwie nach Hause. Bis morgen liebe Kinder.